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Die Letzte Hoffnung, Kapitel 4:                                                                            Russisch-Deutsch 
Das selbstsüchtige Streben nach Befriedigung der Instinkte

In der Taiga
In der herbstlichen Taiga    

Inhalt: Die ersten Inkarnationen des Menschen auf der Erde ~ Am Anfang der Entwicklung herrschte Unwissenheit ~ Der Verstand versucht, das Geschehen zu verstehen ~ Jedes Wort des Schöpfers erfassen ~ Die Befriedigung der Instinkte hat beim Menschen hohe Priorität ~ Der Instinkt in der Tierwelt und bei ersten Zivilisationen ~ Der schwere Weg des Aufstiegs zum Nullniveau ~ Die bequeme Befriedigung der Instinkte durch technische Errungenschaften ~ Das ständige Bestreben, für sich selbst zu leben ~ Das harmonische Programm der Tierwelt ~ Das Wirken des Verstandes ohne Einfluss der Instinkte ~ Der zerstörerische Einfluss der Gefühlswelt auf den Verstand ~ Identische Primärbedürfnisse bei Mensch und Tier ~ Die Bereitschaft, Konkurrenten physischen Schaden zuzufügen ~ Der Abstieg unter das Nullniveau ~ Rettung nur noch durch geistige Kraft ~ Der Samen eines globalen Egoismus ~ Die Macht der Gefühle ~ Das Gesetz der Selbsterhaltung ~ Die vernünftigen Begrenzungen wurden zerstört ~ Die Vermehrung der geistigen Kraft ~ Was ihr für euer Eigenes ansehen dürft ~ Keine Erfahrung mit selbstloser Hingabe ~ Die Freude daran, etwas für sich zu erwerben ~ Orientierungspunkte durch schöpferische Tätigkeit fehlen ~ Das Streben nach großer Autorität und ständiger Abwechslung ~ Die Vorzüge des Körpers hervorheben ~ Wettbewerb mit wem und worin auch immer ~ Der Geschmack des Sieges und des Ruhmes ~ Wissenschaft und Technik zur Befriedigung egoistischer Bedürfnisse ~ Die physische Kraft in der Tierwelt ~ Die physische Kraft in der Menschenwelt ~ Das Streben nach Sieg ~ Anstrengungen ausschließlich zur eigenen Befriedigung ~ Hochmut

       Die ersten Inkarnationen des Menschen auf der Erde

1. In der Anfangsperiode eurer zahlreichen Inkarnationen auf der Erde erfuhr die nächste Zivilisation des beweglichen Verstandes der Welt der Materie, die hier existiert hatte und ihre Entwicklung begann, plötzlich eine im Universum nie dagewesene Verwandlung.

2. Und in dem Augenblick begann die Zeitrechnung, in der der eigentliche Mensch sich zu entwickeln begann.

       Am Anfang der Entwicklung herrschte Unwissenheit

3. Im Moment eurer ersten Verkörperung, sowohl in dieser weit zurückliegenden Zeit, als auch in einer beliebigen späteren ersten Verkörperung, besitzt ihr absolut kein Wissen über die Eigenschaften eurer Seele.

4. Die Schwierigkeit besteht außerdem darin, dass ihr unter solchen Umständen keinerlei inneren Drang zu irgendwelchen Handlungen empfindet, die gerade für die Entwicklung der Seele gut wären.

5. Denn die Seele, die keinerlei Erfahrung besitzt, weiß noch gar nicht, welche Anstrengungen genau für sie günstig sind.

       Der Verstand versucht, das Geschehen zu verstehen

6. Deshalb ist unbedingt vorher Bekanntschaft mit vielen Lebenstätigkeiten erforderlich, wonach man im Prozess des Kennenlernens allmählich eine Einschätzung für die notwendige Festlegung treffen kann.

7. Jedoch das lautstarke Auftreten der naturinstinktiven Gefühlseigenschaften und die charakteristischen Verstandesanstrengungen waren das erste, was die Aufmerksamkeit des jungen Menschen auf sich zog.

8. Seitdem kann man an dem einen oder anderen Ort entweder einen emotional unbeherrschten und lauten oder einen zurückhaltenden und schweigsamen Menschen antreffen, der lange mal auf die Farben des Sonnenuntergangs, mal auf die Berggipfel schaut, die von den ersten Strahlen der aufgehenden Sonne berührt werden.

9. Dabei versuchte der Verstand auf seine Weise, das Geschehen zu verstehen, die innere Welt aber vibrierte in irgendwelchen unbewussten verzaubernden Strömen,

10. Die für lange eine besonders tiefe Spur in der Seele und in der Erinnerung zurückließen.

       Jedes Wort des Schöpfers erfassen

11. Ebenso wie der materielle Körper einen Instinkt besitzt, der sich in typischen unbewussten Antrieben ausdrückt, die zu entsprechenden lebensnotwendigen physischen Aktivitäten führen, so besitzt auch der Verstand etwas Ähnliches.

12. Wo der Verstand immer bestrebt ist, jedes Wort oder die ganze Aussage des Schöpfers des materiellen Seins zu erfassen, die in Stein und Baum, im rauschenden Bach und in der lodernden Flamme, in jedem Sandkörnchen und in den Riesen der Gebirgsketten eingeprägt sind,

13. In allem, was unter den zahllosen unterschiedlichen Erscheinungen der materiellen Welt anzutreffen ist.

       Die Befriedigung der Instinkte hat beim Menschen hohe Priorität

14. Dabei besitzt der Verstand ursprünglich nicht den instinktiven Antrieb, möglichst schnell das Wesen des Schöpfers zu bestimmen und zu erfassen, sondern er hat das nicht zu stillende Verlangen, alle Gesetze der Wirklichkeit zu erkennen,

15. Ohne auch nur eine Erscheinung, die seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, ohne gedankliche Verarbeitung zu lassen.

16. Nur in eurem Fall wurden diese Anstrengungen fast vollständig beendet in Zusammenhang damit, dass ihr aufgrund sehr reicher Gefühlsbesonderheiten eurer Seele eine, aus Sicht des reinen Verstandes, übermäßige Abhängigkeit von der Befriedigung eurer Instinkte entwickelt habt.

17. Und anstelle gedanklicher Verarbeitung dessen, worin die Gesetze des Alleinigen festgehalten sind, musste der Verstand einen großen Teil der Zeit und oftmals die ganze Zeit des Wachseins dafür verwenden, die Gesetzmäßigkeiten der sich formenden menschlichen Gesellschaft zu erfassen,

18. Der Gesellschaft eines Menschen, der nicht nur nicht versteht, richtig die Möglichkeiten seines Verstandes zu benutzen, sondern auch keinerlei Ahnung von seiner Seele hat.

19. Dabei ging jedes vernünftige Maß bei der Befriedigung der Instinkte schnell verloren, was den Menschen mit der Zeit in eine immer größer werdende Abhängigkeit vom eigenen Instinkt brachte, dessen Signale ungeordnet und von der Lebensnotwendigkeit des Körpers unabhängig entstanden,

       Der Instinkt in der Tierwelt und bei ersten Zivilisationen

20. Während die Tiere die Antriebe ihrer Instinkte ausschließlich im Maße der Lebensnotwendigkeit befriedigen.

21. Alle sich zu entwickeln beginnenden Zivilisationen des beweglichen Verstandes beginnen immer mit dem Niveau, wo die Instinkte nur entsprechend der erwiesenen Notwendigkeit und immer in vernünftigen Grenzen befriedigt werden.

22. Solche Erscheinungsformen sind im Dasein der materiellen Welt die vom Schöpfer festgelegte Norm, an die sich die Tierwelt immer hält.

23. Für die Welt des beweglichen Verstandes soll diese Norm die niedrigste Stufe sein, von der aus der Aufstieg erforderlich ist.

       Der schwere Weg des Aufstiegs zum Nullniveau

24. Der Mensch, der sich unerwartet im Schoße des materiellen Daseins gezeigt hatte, brachte in extremer Weise seine damit verbundene Eigenschaft auf einem bedeutend niedrigeren Niveau zum Ausdruck, als das, welches die Norm seitens der Harmonie des Alls bestimmt.

25. Und damit jetzt der Mensch seinen normalen Aufstieg auf dem Weg der wahren Entwicklung von einer Art "Nullniveau" an, welches als "Norm" erwähnt wurde, beginnen kann, steht dem Menschen zuerst einmal unausbleiblich ein sehr schwerer Weg des Aufstiegs zu diesem Nullniveau bevor,

26. Und der Versuch, sich zu ihm zu erheben, dauert bereits bis zum jetzigen Tag.

       Die bequeme Befriedigung der Instinkte durch technische Errungenschaften

27. In jener weit zurückliegenden Zeit, als ihr euch zum ersten Mal im Schoße der Mutter Erde verkörpert habt, habt ihr - selbstverständlich im Rahmen eurer Möglichkeiten - bald einen eigenartigen Baum der Formung eurer Gesellschaft gepflanzt.

28. Dabei habt ihr all eure physischen und verstandesmäßigen Fähigkeiten nur der Befriedigung eurer Instinkte gewidmet, in dem maßlosen Bestreben, dies so intensiv und vielfältig wie möglich zu tun.

29. Der Verstand aber strebte danach, in der bequemsten und vorteilhaftesten Richtung zu helfen, indem er alle möglichen wissenschaftlich-technischen Errungenschaften geschaffen hat, um dieses Ziel zu erreichen.

       Das ständige Bestreben, für sich selbst zu leben

30. Dieser Baum begann schnell zu wachsen und sich zu verzweigen.

31. Wenn man heute seinen Blick von den vielen Blättern abwendet, die unaufhörlich in egoistischer Erregung rauschen, und allen möglichen glänzenden Flitter fallen lässt, der die Augen mit grellen Namen von etwas angeblich Erhabenem blendet, und dann die Aufmerksamkeit dem Stamm seines Baumes zuwendet - wahrlich, ihr werdet den Stamm des gleichen Bäumchens sehen, das ihr einst gepflanzt habt.

32. Es geschah, dass ihr in jenem weit zurückliegenden und bedeutsamen Altertum in enormer Unwissenheit eine Form der Existenz eurer Gesellschaft geschaffen habt, in deren Wesen das ständige Bestreben der Gesellschaft, für sich selbst zu leben, hineingelegt war.

33. Und dieses langfristige, disharmonische Programm wirkt bis heute.

       Das harmonische Programm der Tierwelt

34. Ein ähnliches, jedoch harmonisches Programm, hat die ganze Tierwelt.

35. Wobei die Harmonie der materiellen Welt die Entstehung, Bewegung und Menge der einen oder anderen Arten kontrolliert und sie so an die notwendigen Plätze stellt, dass dabei das Gleichgewicht nicht gestört wird und alle Lebensprozesse nur im Entwicklungsfluss verlaufen.

36. Dabei wird dem Verstand des Tieres nicht die Aufgabe gestellt, diese Lage zu erfassen und selbstständig die effektivsten Anstrengungen zum Wohle der Harmonie des Alls zu wählen.

37. Für die Vertreter der Tierwelt reicht es aus, dem Ruf ihres Instinktes gehorsam zu folgen.

       Das Wirken des Verstandes ohne Einfluss der Instinkte

38. Das Dasein der Welt des beweglichen Verstandes wurde vom Schöpfer mit größter Wahlfreiheit in seiner Suche und ihren Anstrengungen vorausbestimmt.

39. Dafür wurden die verstandesmäßigen Möglichkeiten soweit bereichert, dass sie den materiellen Körper aus dem Einfluss der harten Einschränkungen durch die Tätigkeit der Instinkte herausführen und dass sie selbstständig deren Befriedigung kontrollieren und organisieren konnten.

40. Der Verstand selbst aber wurde so gebildet, dass er, unabhängig davon, ob er von den wahren Aufgaben seines Wirkens weiß oder nicht, immer wählte, die erforderlichen Anstrengungen anzuwenden.

41. Doch dafür durfte er sich nicht unter dem Einfluss der natürlichen Gefühlsäußerungen befinden.

       Der zerstörerische Einfluss der Gefühlswelt auf den Verstand

42. Das Erscheinen des Menschen war in den Gesetzen des Universums nicht vorgesehen.

43. Und obwohl ihr die charakteristischen Besonderheiten des beweglichen Verstandes besitzt, verzerrte eure Gefühlswelt wesentlich die vom Schöpfer des Universums vorgesehene Wahrnehmung der Realität durch den Verstand.

44. Danach begann der Verstand, anstatt dass die Tätigkeit des Verstandes auf natürliche Weise Früchte trug, die ausschließlich auf das Wohl der Harmonie gerichtet waren, mit einer nicht geringeren Anstrengung andere Früchte hervorzubringen, die nur fähig waren zu zerstören, sowohl die Lebenstätigkeit derjenigen, die diesen Verstand besaßen, als auch das Leben von allem, was in der Umgebung in Erscheinung trat.

45. Da ihr euch aber über die wahren Gesetze der Entwicklung eurer Seele völlig im Unklaren seid, so habt ihr in Abhängigkeit von den stark ausgeprägten Eigenschaften eurer Gefühlswelt, unausbleiblich in jener weit zurückliegenden Zeit eure Tätigkeit zur Befriedigung der Instinkte auf das Niveau der grundlegendsten lebenswichtigsten Aufgabe erhoben.

       Identische Primärbedürfnisse bei Mensch und Tier

46. Das heißt, es wurde das getan, was unter natürlichen Bedingungen in der Tätigkeit der Tierwelt vorhanden ist.

47. Und die Erscheinungsformen des Instinktes in den Gesetzen der Selbstversorgung, Fortpflanzung und Selbsterhaltung äußerten sich in dem ständigen Bestreben, sich mit Nahrung, Kleidung und Wohnung zu versorgen, sich mit dem anderen Geschlecht zu vereinen und die natürliche Fortpflanzung seiner Art zu sichern, sowie mit dem Bestreben, Umstände zu schaffen, die imstande sind, die Lebenstätigkeit des eigenen Körpers maximal abzusichern.

48. All das ist seinem Wesen nach auch bei den Tieren die erstrangige Lebensnotwendigkeit.

       Die Bereitschaft, Konkurrenten physischen Schaden zuzufügen

49. Die charakteristische Besonderheit eben der Erstrangigkeit dieser lebenswichtigen Aufgabe ist die Bereitschaft, sowohl vorläufig bei euch, als auch in den natürlichen Gegebenheiten der Tierwelt, dem Konkurrenten in Streitfragen betreffs des Interesses an eurem Naturkörper, moralischen und physischen Schaden zuzufügen.

50. Da der Verstand der jungen Menschheit eine verzerrte Wahrnehmung des Geschehens hatte, war er nicht in der Lage, die Situation in Bezug darauf richtig einzuschätzen, wieweit das Geschehen für die Entwicklung der Seele günstig sei.

51. Und deshalb, weil ihr in der Erstrangigkeit des Lebenszieles bewusst einen falschen Akzent gesetzt habt, habt ihr auf dessen Erreichung eure gesamten verstandesmäßigen und physischen Möglichkeiten gerichtet.

       Der Abstieg unter das Nullniveau

52. Und da es für den Verstand aus den gleichen Gründen schwierig war, beim Erzielen der Instinktbefriedigungen ein vernünftiges Maß zu bestimmen, so habt ihr aufgrund eurer großen Denkfähigkeiten, die die Tiere nicht besitzen, was ihnen zum Wohle gereicht, in reichem Maß alle möglichen anormalen schöpferischen Anstrengungen unternommen, die in ihrer Gesamtheit die menschliche Zivilisation unter das Nullniveau brachten,

53. Welches vom Schöpfer des Universums für die ganze Welt des Verstandes als Norm gesetzt worden war, unter die man nicht fallen darf;

54. Sonst beginnen unvermeidlich Prozesse, welche die Entwicklungsinformation in den Zellen des Körpers löschen, und der materielle Körper wird ständig zur Selbstzerstörung neigen.

       Rettung nur noch durch geistige Kraft

55. Die vorhandenen Möglichkeiten des Verstandes waren nicht in der Lage, euch aus den starren Begrenzungen durch die Instinkttätigkeit herauszuholen, so wie es bei den Vertretern des beweglichen Verstandes im Weltall möglich war.

56. Jetzt kann euch nur noch die geistige Kraft, die ihr ständig zu entwickeln berufen seid, richtig aus dem gefährlichen Zustand herausholen.

57. Doch der erste Mensch befand sich in Bezug darauf in völliger Unwissenheit.

58. Und der Zustand der heutigen Menschheit hat sich diesbezüglich äußerst unbedeutend seit jenen alten Zeiten verändert.

       Der Samen eines globalen Egoismus

59. In den Zeiten, als die junge Menschheit auf natürliche Weise ihre Gesellschaft nach den Gesetzen zu formen begann, die für die Entwicklung des eigentlichen Menschen ungünstig waren, habt ihr aus Unwissenheit den Samen eines globalen Egoismus in fruchtbaren Boden gelegt,

60. Aus dem sich ein sonderbares Bäumchen aufreckte, das das Abbild der jungen menschlichen Zivilisation darstellt.

61. Dem Menschen, der nicht wusste, was Gesetze von Harmonie und Schönheit sind, fiel es schwer, das mit eigenen Händen eingepflanzte Bäumchen richtig einzuschätzen, welches schnell zu wachsen begann und sich in eine Menge verkrüppelter Äste mit einer noch größeren Menge giftiger Früchte zu verzweigen anfing.

       Die Macht der Gefühle

62. Bei dieser unschönen Entwicklung entstand eine bestimmte Schwierigkeit, die sich schnell in der inneren Welt des Menschen entwickelte und aktiv eine Schlüsselrolle zu spielen begann.

63. Und der Mensch selbst unternahm infolge seiner Unwissenheit in Bezug auf die wahren Entwicklungsgesetze von Natur aus bewusst gewünschte Aktivitäten, die diese Schwierigkeit herausbildeten.

64. Unter dem Einfluss der Gefühlsmacht der Seele bekamen die Gefühlsbesonderheiten der natürlichen Äußerungen des Körpers einen neuen und wesentlich reicheren Klang.

       Das Gesetz der Selbsterhaltung

65. Die Dreiheit der Instinktgesetze bekam neues Leben, woraufhin die junge Menschheit auf natürliche Weise ihre Gesellschaft zu formen begann.

66. Eines der Gesetze der Dreiheit - das Gesetz der Selbsterhaltung - hat eine sehr wichtige Eigenschaft für die Vertreter der Tierwelt.

67. Diese Lebensbesonderheit tritt durch Anstrengungen in Erscheinung, sich in der Umwelt selbst zu behaupten, was die Anwesenheit eines ebenbürtigen Konkurrenten voraussetzt.

68. Dabei setzt jeder erfolgreiche Schritt in diese Richtung unvermeidlich voraus, dass die Person des Siegers geachtet und geehrt wird, sowohl von Seiten der erschienenen besiegten Konkurrenten als auch der restlichen Stammesmitglieder.

       Die vernünftigen Begrenzungen wurden zerstört

69. Euer natürlicher Körper hatte bis zu eurer ersten bedeutsamen Verkörperung auf der Erde ebenfalls diese Besonderheit, doch der junge Verstand war bereits in der Lage, die notwendige Bewertung solcher Erscheinungen vorzunehmen und sie immer mehr zu kontrollieren, indem er vernünftige Grenzen aufstellte.

70. Doch sobald sich eure Seele zum ersten Mal mit diesen Naturgesetzen vereinte, wurden alle vernünftigen Begrenzungen, die der junge Verstand bis dahin aufgestellt hatte, bis auf den Grund zerstört.

       Die Vermehrung der geistigen Kraft

71. Das Grundgesetz der Vermehrung eurer geistigen Kraft ist in dem Verhältnis zur umgebenden Realität enthalten, das auf zwei Niveaus in Erscheinung tritt: dem unteren und dem oberen.

72. Das untere Niveau wird von der Fähigkeit bestimmt, niemals jenes für das Eigene zu halten, was im Prinzip euch nicht gehören kann.

73. Das obere Niveau wird von dem ständigen Wunsch und Bestreben bestimmt, entweder mit jemandem zu teilen oder das Unteilbare aus dem, was im Prinzip nur euch gehört, jemandem zu dessen Wohl zu geben.

       Was ihr für euer Eigenes ansehen dürft

74. Um würdig die Handlungen auf dem einen wie dem anderen Niveau zu begreifen, muss man vor allem bedenken, dass euch nur erlaubt ist, das Göttliche in euch für das Eigene anzusehen, zudem ist es zulässig, den eigenen Naturkörper für den sein Eigentum zu halten.

75. Von dem aber, was ihr fähig seid selbstständig herzustellen, angefangen von dem, was nur zur Natur gehört, bis zum Moment der Fertigstellung, darf man nur jenes Werk für das Eigene anzusehen, in welches ihr das Allerbeste von eurer Seele hineinzulegen bestrebt wart.

       Keine Erfahrung mit selbstloser Hingabe

76. Dieses Gesetz wie auch alle anderen Gesetze, die die wahre Seelenentwicklung bestimmen, konnte euer Verstand nicht erfassen, weder in jener fernen Zeit noch bis zum heutigen Tag.

77. Die junge Seele hat keine Erfahrung in der selbstlosen Hingabe des Menschen zum Wohle der Umgebenden und der umgebenden Welt, ohne etwas dafür zu erwarten.

       Die Freude daran, etwas für sich zu erwerben

78. Da der Mensch den wahren Geschmack dessen nicht kennt, was es heißt, jemandem zu dessen Wohle etwas zu geben, hat er unter natürlichen Umständen schnell ein gewisses angenehmes Gefühl kennen gelernt, wenn er sich etwas Erwünschtes genommen hat.

79. Und wenn der Mensch vor allem die Freude dabei sieht und erlebt, wenn er etwas für sich erwirbt, entsteht bei ihm der natürliche Wunsch, solche Freude erneut zu empfinden.

80. Doch damit existiert schon ein Verständnis davon, dass man diese Freude nur in der Weise erlangen kann, wenn man etwas für sich erwirbt.

       Orientierungspunkte durch schöpferische Tätigkeit fehlen

81. Und da alle ersten Vertreter der jungen Menschheit den wahren Geschmack rechter Freude infolge vollkommener Selbsthingabe bei segensreicher schöpferischer Tätigkeit nicht kennen konnten, bei der man sich selbst soweit vergisst, dass selbst die Stimme der Instinkte zeitweilig nicht zu hören ist, so war es für den ersten Menschen unmöglich, ein gutes Beispiel in seinem Mitmenschen zu finden.

82. Solche Orientierungspunkte gab es in der Realität noch gar nicht.

83. Doch nach den Gesetzen der Tierwelt zeigten sich zahlreiche Orientierungspunkte der anderen Art.

       Das Streben nach großer Autorität und ständiger Abwechslung

84. Den ersten Menschen war es im Prinzip unmöglich, sich von solchen falschen Beispielen nicht verführen zu lassen.

85. Ihr habt sehr schnell begonnen einzuschätzen, dass der Besitz größtmöglicher Autorität unter den Nächsten bedeutet, mehr Möglichkeiten zu haben, die Instinkte intensiver und vielfältiger zu befriedigen.

86. Wobei sich bei euch das Streben nach ständiger Abwechslung aufgrund einer der Eigenschaften eurer Seele zeigt,

87. Was dazu dient, dass ihr Einzigartiges, jedes Mal noch Wunderbareres, mit euren Händen schafft.

88. Nur dass, unter der Einwirkung unkontrollierter und unorganisierter naturinstinktiver Gefühlsausbrüche, der Verstand nicht in der Lage war, das Geschehen richtig einzuschätzen, und euer Streben nach Abwechslung überschritt in allem leicht vernünftige Grenzen und Maße,

89. Was sich in eurer Lebenstätigkeit leicht als äußerst absurde Erscheinungen in den Begriffen der Mode auszudrücken begann.

       Die Vorzüge des Körpers hervorheben

90. All das drückt sich in einem unaufhaltsamen starken Bestreben des Menschen aus, dem Ruf des Instinktes zu antworten und sich gehorsam unter dem starken Einfluss der genannten Eigenschaft der Selbstbehauptung zu bewegen.

91. Männer und Frauen konnten mit den ersten Schritten schnell ähnliche Bewertungen in Bezug auf das Wohl ihres Körpers machen.

92. Die einen wie die anderen hatten verstanden, dass, je mehr Vorzüge ihre Körper besäßen, umso leichter wäre der Weg zum Erfolg und in derselben Weise auch der zu Befriedigungen, Autorität und Ehrerweisungen.

93. Wenn aber jene Vorzüge nicht ausreichend gut waren oder gar fehlten, so war die Tätigkeit des Verstandes bestrebt, das Unzureichende auszugleichen.

94. Dabei hat das Wirken des Verstandes auf diesem Gebiet bei den Männern mehr Möglichkeiten, die sie dazu bringen, die eine oder andere Autoritätsstufe zu erobern.

       Wettbewerb mit wem und worin auch immer

95. Schon im Altertum konnte man erkennen, dass sich durch den Einsatz des Verstandes wesentlich mehr Möglichkeiten bieten, zum Sieg zu kommen, im Wettbewerb mit der primitiven Demonstration von Muskelstärke.

96. Gerade aufgrund dessen, dass ihr einerseits übermäßig von den Instinkten abhängt, die zum erstrangigen lebenswichtigen Ziel erhoben wurden, und ihr andererseits die Möglichkeiten des beweglichen Verstandes habt, der zur Mitarbeit am ständigen Erfassen des Sinnes von Handlungen erniedrigt wurde, die nicht mit der harmonischen Entwicklung zusammenhängen, ist in eurem Leben eine entstellte Form des Wettbewerbsprozesses erschienen.

97. Indem sie gelernt hat, sich verschiedene Ziele zu setzen, die im Endeffekt unbedingt zu der gewünschten Achtung und Ehrung führen sollten, - was unvermeidlich mit der leidenschaftlich gewünschten Befriedigung der Instinkte in größerer Vielfalt und mit größerem Effekt verbunden war, - entflammte die junge menschliche Gesellschaft in einem wilden, unlöschbaren Feuer von allen möglichen denkbaren und undenkbaren Wettbewerben unter den Vertretern der eigenen Gesellschaft und zwischen den Gesellschaften selbst;

98. Wettbewerbe auf allen nur möglichen Gebieten, mit wem auch immer.

       Der Geschmack des Sieges und des Ruhmes

99. In dieser Hinsicht beginnt man den Durst nach Wettbewerben, genauer, den Durst danach, wieder einmal den Geschmack des Sieges und des Ruhmes zu empfinden, in den Gesellschaften immer schon von Kindheit an zu entwickeln.

100. Anfangs in verschiedenen Arten von Kinderspielen, dann aber beginnen die Jugendlichen an den von der Gemeinschaft aufgestellten Sportwettbewerben teilzunehmen.

101. Und alles nur wegen einem, oft verschwiegenen, anormalen Ziel: Wenigstens auf irgendeinem Gebiet sich wenigstens ein wenig besser zu fühlen als der Mitmensch und sogar als irgendein Vertreter der Tierwelt.

       Wissenschaft und Technik zur Befriedigung egoistischer Bedürfnisse

102. Der Wettbewerb, als ein Prozess zur Unterdrückung und Beseitigung eines wahrscheinlichen Gegners, ist bis zum heutigen Tag ein charakteristischer Motor der stürmischen Entfaltung von Wildheit und Unwissenheit.

103. Und da der sich entwickelnde Verstand im Laufe der Zeit immer fähiger wurde, Früchte wissenschaftlich-technischer Art hervorzubringen, die die Befriedigung egoistischer Bedürfnisse sowohl einzelner Menschen als auch einer bestimmten Gesellschaft erleichterten, so entfachte von Zeit zu Zeit das Öl, das von diesen Früchten herablief, heftig die Flamme.

104. Und dieser Brand brennt in planetarem Ausmaß bereits Tausende von Jahren bis zum heutigen Tag, und in diesem Feuer verbrannte bereits eine große Menge jener, die mit der natürlich entstandenen äußerst schweren Lebensaufgabe nicht fertig wurden.

       Die physische Kraft in der Tierwelt

105. Da bei den Tieren große intellektuelle Fähigkeiten fehlen, erlaubt die Harmonie, den Wettbewerb unter denen, die vom Konkurrenzzwang getrieben werden, auf den Gebrauch allein der eigenen physischen Kraft einzuschränken, wobei der Stärkste sich immer das Beste nimmt oder wenigstens das, was ihm gefallen hat.

106. Das spielt eine lebenswichtige wohltuende Rolle beim Überleben und bei der Entwicklung der Vertreter der Tierwelt.

       Die physische Kraft in der Menschenwelt

107. Und während in der Tierwelt der physisch Schwächste auch die geringsten Möglichkeiten zum Überleben hat, können in der Menschenwelt solche mit geringsten physischen Möglichkeiten oftmals die aufgestellten Ziele mit Erfolg leicht anstreben, indem sie geschickt die fehlende physische Kraft von außen dazu heranziehen.

108. Entsprechend ist auch für jene, die die größten physischen Möglichkeiten haben, nicht unbedingt eine erfolgreiche Bewegung auf ihr Ziel hin garantiert, denn leicht können sie wegen der Früchte des raffinierteren Intellekts ihres Konkurrenten zu Fall kommen, obwohl dieser vielleicht nur um vieles geringere physische Möglichkeiten hat.

       Das Streben nach Sieg

109. Ihr seid ständig bestrebt, eurem eigenen Verstand eine Aufgabe zu stellen, die mit dem Streben zusammenhängt, einen von euch ausgesuchten Gegner zu besiegen, und euer Verstand ist mit Hilfe der Logik allzeit bestrebt, eine Lösung zu finden, die den kürzesten und bequemsten Weg zum Sieg eröffnet.

110. Da ihr aber eine besonders stark ausgeprägte Beziehung zur Realität des Geschehens habt, sind mit den Früchten dieser natürlichen Verstandesanstrengung Begriffe wie Schlauheit, Hinterlist, Gemeinheit usw. entstanden.

111. Danach kann im Grunde genommen ein und derselbe Prozess, sei es der Sieg über einen Gegner oder das Erreichen irgendeines anderen Zieles, in angeblich angemessene und unangemessene Bemühungen eingeteilt werden.

112. Vom Blickpunkt des Verstandes aus gibt es jedoch keinen prinzipiellen Unterschied, weil nach dem ursächlichen Wesen alles ein und dasselbe bleibt.

       Anstrengungen ausschließlich zur eigenen Befriedigung

113. Dem Boden des Wettbewerbs sind alle Keimlinge des Kummers in eurer Gesellschaft entsprossen und ranken weiterhin üppig.

114. Und in jenen gesellschaftlichen Formationen, wo sich die physische Kraft einer besonderen Achtung erfreut, erlangt der Charakter eurer gegenseitigen Beziehungen immer wieder und leicht wilde primitive Formen.

115. Jeder Versuch, den Ruf der Instinkte zu befriedigen, setzt eine Anstrengung voraus, die vor allem auf die eigene Befriedigung ausgerichtet ist.

116. Und da die junge Menschheit die Dreiheit der Gesetze des Instinktes in die Eigenschaft des erstrangigen lebenswichtigen Zieles erhoben hat, so setzte das natürlich eure ständigen größtmöglichen Anstrengung voraus, die ausschließlich wegen der eigenen Befriedigung aufgebracht wurden;

117. Und dabei fast immer mit heuchlerisch leuchtender Losung, in der sich euer angeblich uneigennütziges Bestreben, zum Wohle der Umgebenden zu wirken, widerspiegelt.

       Hochmut

118. Bei derart günstigen Bedingungen zur Entfaltung von Gesetzmäßigkeiten der Selbstsucht werdet ihr immer und in allem euer eigenes "Ich" wenigstens etwas, aber auf jeden Fall höher stellen als das "Ich" eines eurer Mitmenschen.

119. Und alle möglichen Wettbewerbe, die in eurem Leben auf allen Gebieten eurer Tätigkeit auftreten, unabhängig von ihrem Wichtigkeitsgrad, unterwerfen euch unvermeidlich Bedingungen, unter denen ihr in euch ein gewisses eigenartiges Wesen, das man Hochmut nennen kann, hartnäckig heranzüchtet.

120. Der Hochmut des Menschen - das ist das individuelle Land des Egoismus, das sich aufgrund der natürlichen Besonderheit der Selbstbehauptung entwickelt, die ein Hauptbestandteil des Instinkts der Selbsterhaltung ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

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