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Vadim berichtet über die Ereignisse des Jahres 1994:   Teil 4, Kapitel 29     

Vissarion beim Sommerfest
Vissarion beim Sommerfest

    Liebevolle Zurechtweisung für die Schüler

1. Und in Moskau begrüßten den Menschensohn mit Lächeln und Blumen jene, die von verschiedenen Orten des russischen Landes gekommen waren, um dem Lehrer die Freude einer Begegnung nach einem langen Getrenntsein zu schenken.

2. Und es fand eine Zusammenkunft in einem gefüllten Saal statt. Und die ausgetrockneten Herzen tranken das lebensspendende Nass, das wahre Nass.


3. Und schon am Morgen des nächsten Tages erschien vor dem Lehrer das neue Gelobte Land mit den glücklichen Augen jener, die Ihn mit selbstgebackenen Broten begrüßten.

4. Vor der Ankunft in der Heimatstadt erblickten die Augen und Herzen der Reisenden viele Brüder und Schwestern, die den Menschensohn mit rührender Freude erwarteten, in Festtagskleidung und mit duftenden Blumen.

5. Und es drehte sich ein singender Reigen, in dessen Zentrum der Lehrer mild lächelte.

6. Und die Ihn liebten, gingen zu Ihm, je zwei nahmen einander an der Hand und verbeugten sich vor Ihm bis zur Erde.

7. Und Autos hielten auf der Chaussee und die Insassen sahen erstaunt auf das ungewöhnliche Schauspiel.

8. Und kein gesagtes oder geschriebenes Wort kann die sprühende Freude wiedergeben, die beim Zusammentreffen mit Verwandten und Nahestehenden nach zwei langen Monaten der Trennung herrschte.


9. Am nächsten Tag rief der Lehrer Seine Schüler zu sich - Wladimir und Vadim, die ein ernsthaftes Gespräch in Seinem Haus bei einem zurückgezogenen Treffen erwartete.

10. Und mit leiser Stimme hielt Er ihnen eine lange Ansprache.

11. Und in dieser Rede wurde gesagt: "Meine Worte werden nicht gesagt, damit ihr traurig werdet, denn ein gläubiger Mensch - ist nicht jener, der in Trübsal verfällt;

12. Sondern damit ihr jene Verantwortung versteht, die ihr tragt, die immer auf euch gelegen hat, doch deren Schwere ihr erst jetzt würdig erkennen müsst.

13. Dieser Moment war erst jetzt gekommen, denn zu ihm gab es einen langen Übergang, viele Veränderungen.

14. Obwohl ihr schon früher versucht habt, Antworten auf jene Fragen, die Ich jetzt berühren werde, indirekt oder direkt zu bekommen. Doch eine richtige Antwort habt ihr nicht bekommen, weil die Zeit dazu noch nicht gekommen war.

15. Vadim weiß, dass eine besondere Etappe für Mich begonnen hatte, in der Ich die alte Kleidung ablegen und eine neue anlegen musste. Diese Zeit hat im frühen Frühjahr begonnen und ist mit unserer Ankunft hier beendet. Genauer, sie wird nach einer Woche enden.


16. Ihr habt die erste Stufe kennen gelernt. Diese Stufe ist eine allgemeine, eine grobe, wo ihr den Glauben angenommen habt.

17. Auf dieser Stufe habt ihr es geschafft, Schüler zu sein. Bei euch hat sich die Weltanschauung geändert, die Gedankenwelt. Ihr habt jene Wahrheit fühlen können, Die fähig ist, euch weiter auf dem Weg zur Ewigkeit zu führen.

18. Dieser erste Schritt ist getan. Dieser erste Schritt ist für alle bestimmt, wenn der Mensch zum Glauben kommt.

19. Ich habe euch gesagt, habe es allen gesagt, dass es für einen Menschen zuwenig ist zu sagen: 'Ich glaube', man muss diesen Weg auch beschreiten, denn nur die Weiterentwicklung wird die eigene Rettung und die Rettung der Mitmenschen bestimmen.

20. Und dieser erste Schritt, diese Jahre - das war die erste Wahrheit, als ihr irgendwie sagen konntet: 'Wir glauben.'


21. Jetzt steht vor euch eine andere Stufe - das Geheimnis zu erfahren, was es bedeutet, ein Schüler zu sein.

22. Denn der Begriff "Schüler", der sich bei euch in gewissem Maße gebildet hat, ist nicht der wahre, er entspricht dem allgemeinen Verständnis dieser Stufe.

23. Nun muss man die unsichtbaren Fäden einfangen, dünn wie Spinngewebe, da, wenn ihr sie nicht kennt und nicht erkennt, keiner von euch weitergehen kann - die Grenze wird unüberwindbar. Wie sehr sich auch die Beine scheinbar weiterbewegen, man wird nur auf der Stelle treten ...


24. Das wichtigste Geheimnis beim Verständnis der Schülerschaft besteht darin, dass man ein Schüler nur dann sein kann, wenn es einen Lehrer gibt.

25. Der Lehrer - das ist nicht nur Jener, Der die Wahrheit verbreitet. Denn jene Wahrheiten, die Ich erzähle, werden auf Papier geschrieben und verbleiben. Und wenn Mein Leben endet, werden diese Papiere zurückbleiben, werden diese Worte zurückbleiben, aber jene, die genauso mit diesen Worten in Berührung kommen werden, die genau dieselben sein werden - sie sind bereits keine Schüler mehr.

26. Wenn es keinen Lehrer mehr gibt, werden alle zu Anhängern. Sie versuchen jenen Wahrheiten zu folgen, die für sie zurückgelassen wurden.

27. Deshalb sind die Schrift, die ihr seht, lest und erreicht, jene Worte, die ihr hört, und die Fragen, die ihr stellt, beim Versuch, für euch das richtige Verständnis von den großen Ursprüngen, den großen Gesetzen zu finden - all das ist nur das Äußerliche, all das zeichnet nicht den Schüler aus.


28. Das besondere Wesen des Schülers kommt erst richtig zum Ausdruck, wenn der Schüler gar keine Fragen stellt. Und dann öffnet sich die notwendige Tür, die geheimnisvolle Tür der großartigen Errungenschaft.

29. Der Lehrer - das ist nicht nur Jener, Der eine Lehre bringt, Er ist Jener, Der sich selbst bringt. Und darin besteht das wichtigste Rätsel, das wichtigste Geheimnis.

30. Das was jetzt entstanden ist, in den letzten Tagen, in den letzten Monaten, als Ich mit euch in die Welt gefahren bin, als wir alle zusammen unter ein und denselben Bedingungen gelebt haben - das versteht ihr in etwa so: 'Wenig wurde getan'; aber in Wahrheit ist etwas viel Größeres vonstatten gegangen, etwas sehr Großes, was sich vielleicht nicht mehr wiederholen wird, und wenn ihr es nicht kennen gelernt hättet, wäre sehr viel für immer verloren gegangen ...


31. Die Schwierigkeit, die die Epoche geschaffen hat, besteht darin, dass ihr wie Schüler seid, die in eine Klasse gehen, wo ihr scheinbar die Theorie erlernen sollt. Ihr hört verschiedene Gebote, verschiedene Wahrheiten und schreibt sie auf.

32. Und nachdem ihr lange zugehört und vieles bereits mit dem Verstand erfasst habt, versucht ihr jetzt, das, was vor sich gegangen ist, zu verstehen.

33. Indem ihr mit dem Lehrer in die Welt hinausgegangen seid und unter gleichen Bedingungen gelebt habt, habt ihr natürlich wie gewöhnlich begonnen, euch mit Plunder abzugeben, im Versuch, vieles mit der euch eigenen Geschäftigkeit, mit eurem Weltverständnis zu überwinden, da ihr noch nicht durch die Annahme der Wahrheit verändert wart.

34. Ihr habt noch nicht einmal bemerkt, wie leicht ihr auf der Wahrheit herumtrampelt, wie leicht ihr das verwerfen könnt, was von Gott gegeben wurde.

35. Die Wahrheit ist dann gut, wenn Sie angenommen wird und in den Taten des Menschen in Erscheinung tritt, und nicht, wenn der Mensch Sie zwar kennt, doch noch nicht im Leben angewandt hat.

36. Über viele ähnliche Feinheiten der Vernachlässigung der göttlichen Krumen hat man noch nicht früher reden können, weil dafür die Zeit noch nicht gekommen war.

37. Ihr musstet den wahren Weg wenigstens in allgemeinen Zügen kennen lernen, ihr musstet den Weg unter den Füßen fühlen, den ihr gehen müsst.


38. Jetzt seid ihr aufgerufen, euch sehr fein und geschickt zu entwickeln. Und ihr müsst euch in Gehör verwandeln, in Sehkraft, ihr müsst euch ganz in Gefühl verwandeln und ständig versuchen, zu lauschen und zu betrachten. Ihr müsst versuchen, jede Berührung der Oberfläche, auf der ihr geht, mit den Füßen zu fühlen.

39. Damit nicht dasselbe geschieht, wie wenn ihr euch daran gewöhnt, auf Steinboden zu laufen: Die Füße sind hornhäutig geworden und ihr könnt den Zweig nicht mehr fühlen, der auf eurem Weg liegt.

40. Ihr müsst so werden, dass ihr auf einem steinigen Weg einen Grashalm oder ein ganz kleines Blatt, das auf einem Stein liegt, mit nackten Füßen fühlen könnt - und sofort eure Füße von dem grünen Blättchen zurückzieht.

41. Und natürlich verlangt der Lehrer nicht eine sofortige Ausführung einer solchen Fähigkeit - mit der Fußsohle einen Grashalm zwischen spitzen Steinen zu fühlen.

42. Er ist berufen, scheinbar neben euch zu gehen - wovon Ich so viel gesprochen habe - damit Er so nahe wie möglich bei euch ist, um so zu gehen wie ihr gehen sollt; wobei euch bevorstand und bevorsteht zu lernen, nicht nur Fragen zu stellen - denn das ist zu wenig - sondern mehr zu tun: fähig zu sein zu sehen und zu hören, ohne zu fragen.


43. Und ihr habt nun bei Meiner Ankunft in Moskau zum ersten Mal eine Phrase gehört, als Ich gesagt habe, dass Ich nicht Ein Wort einfach nur so dahersage. Es spielt eine bestimmte Rolle für alle Zuhörer.

44. Und davon, wer dieses Wort hört und wie er es hört, hängen sein Dasein und seine Entwicklung ab.

45. Und wenn man jeden Augenblick und jedes Wort unwürdig aufnimmt, so kommt es zu einem großen Verlust.


46. Der größte Fehler für euch besteht darin, dass ihr sehr viel zu hören bekommt und mit dieser wahrhaft schwierigen Aufgabe nicht zurechtkommt.

47. Doch wenn sie euch gestellt wurde, so müsst ihr sie auch begreifen.

48. Stellt euch euren Zustand bildhaft vor. Wenn man zwei hungrige Menschen nimmt und den einen an einen Tisch setzt, auf dem nur ein Brötchen liegt, den anderen aber an einen anderen Tisch setzt, der über und über mit einer großen Menge Brötchen bedeckt ist, so wird man bei genauer Beobachtung, wie sie ihren Hunger stillen und sich begierig auf die Nahrung stürzen, unbedingt einen sehr wichtigen Unterschied bemerken.

49. Jener, der das einzelne Brötchen isst, zählt jeden heruntergefallenen Krümel. Er wird die Krümel in seiner Hand sammeln und erneut gierig mit dem Mund verschlingen, ohne auch nur einen zu verlieren.

50. Jener aber, der die vielen Brötchen verzehrt, wird sich von einem Brötchen zum anderen stürzen und bereits nicht mehr bemerken, was unter seine Füße fällt, worauf er tritt, was er unwissend mit den Händen zerdrückt, während er sich ein neues, größeres Brötchen greift.

51. Auf diese Weise habt ihr euch unbemerkt, Monat um Monat, in solche Leute verwandelt, wenn auch in unterschiedlichem Grade: der eine etwas weniger, der andere wesentlich mehr, doch dieser Wesenszug hat begonnen sich zu offenbaren - ihr hörtet und habt doch nicht gehört, und ihr habt einen großen Verlust erlitten.


52. Früher habe Ich über viele Feinheiten eurer Fehler auch deshalb nicht gesprochen, weil es Mir, nach dem Willen des Vaters, nicht gegeben war, diese vollständig zu empfinden.

53. Solange ein Mensch in einer bestimmten Rüstung einhergeht, kann er nicht bemerken, wie grob man ihn mit den Händen oder mit Gegenständen berührt. Und vielen Stichen schenkt er keine Aufmerksamkeit, weil er gar nicht weiß, dass es sie gibt.

Denn wenn man das alles sogleich gegeben hätte, wäre es sehr schwer, das alles zu ertragen.

54. Und nun, während dieser Reise, wo es scheinbar keine Zusammenkünfte gegeben hat oder sie unbedeutend waren, war die wunderbare Möglichkeit sich auszuziehen, diese Rüstung abzulegen, um weiter auf die Stufe der Ewigkeit zu treten, euch zu helfen, diese Stufe zu sehen, euch zu helfen, diese Verantwortung zu verstehen, den Blick auf die Spinnfäden zu richten und sich auf dem großartigen Weg fortzubewegen.

55. Eure Schritte kann man oft, vor allem bei dir, Vadim, und besonders in letzter Zeit, mit den Schlägen eines Hammers auf einen Nagelkopf vergleichen ... das tut sehr weh! Doch das macht nichts, das kann man alles aushalten.

56. Der hauptsächliche Schmerz verbirgt sich in etwas anderem. Wenn der Mensch, vorläufig noch in Unwissenheit, Schläge austeilt und nicht danach strebt, die Fehler zu erkennen, vieles nicht bestrebt ist zu erkennen, so besagt das, dass er bereit ist, ständig oder zumindest oft anderen Schläge zu versetzen.

57. Wenn aber ein Mensch gierig bestrebt ist zu erkennen, so ist das - eine wunderbare Hoffnung, dass er das zweite Mal nicht mehr auf diesen Nagel schlagen wird.


58. Natürlich möchtest du, Vadim, erfahren, worin die Fehler bestehen? Und natürlich ist die Frage gut. Doch diese Frage ist gut nur für die bereits vergehende Zeit. Diese Zeit geht auf ihr Ende zu.

59. Jetzt ist es eines Schülers unwürdig, so eine Frage zu stellen. Wenn sie bei dir jedoch mit besonderer Wichtigkeit auftritt, ist es besser, du stellst sie.

60. Doch ihr müsst eure eigenen Kräfte anstrengen, und wenn ihr fühlt, wenn ihr die Schmerzgrimasse seht, in die sich das Gesicht des Lehrers verziehen kann, so müsst ihr alles durchwühlen, was ihr getan habt.

61. Das wird euch leichter fallen, wenn ihr jeden eurer Schritte neben der Wahrheit aufmerksam wahrnehmt.

62. Wenn ihr bestrebt seid, auf alles zu achten, so werdet ihr euch auch an alles erinnern.

63. Wenn man auf vieles nicht achtet, so wird es aus dem Gedächtnis gelöscht.

64. Das ist sehr wichtig für euch. Das ist jene schwierige Bedingung, als Ich von den Tischen sprach, an denen Hungrige essen; über den Unterschied, der zwischen euch und jenen Schülern entstanden ist, die in verschiedenen Städten leben, in verschiedenen entstehenden Zentren, denn sie sehen den Lehrer nicht, sie hören Ihn nur auf Aufzeichnungen.

65. Und wenn sie sich mit Ihm treffen, so streben sie danach, auf alles zu achten, streben danach alles im Gedächtnis zu speichern und es auf ihre Weise, soweit sie können, zu überdenken.

66. Darin aber, dass ihr die Möglichkeit habt, Mich oft zu hören und Mich oft in scheinbar gewöhnlichen Tätigkeiten, im Alltag zu sehen und zu hören, da lauert ein verhängnisvoller Fehler, denn bei der Wahrheit gibt es nichts Gewöhnliches, nichts was die Menschen unter Gewöhnlichem verstehen.

67. Jeder Meiner Schritte ist ein Schritt, den jeder von euch erkennen lernen muss! Erkennen lernen, denn dort gibt es keine Fehler, dort gibt es für euch keine Fehler!


68. Und damals in Paris ist es zu einer guten Schulung gekommen. Innerlich hatte Ich Mich gefreut, dass es für euch diese Möglichkeit gegeben hat, euch etwas zu offenbaren. Das sind wunderbare Bedingungen gewesen, damit ihr versucht das in der rechten Weise zu verstehen, was ihr schon früher gehört habt.

69. Wadik, (Wadik ist ein Kosename für Vadim - Anmerkung d. Übers.), du bekommst natürlich hier eine große Zwei (die schlechteste Note in der Schule - Anm. d. Übers.). Das Geschehene hatte dich den ganzen Tag geprägt und zwar so stark, dass du das selbst nur schwer einschätzen konntest.

70. Solche Gelegenheiten, dass wir zusammen durchs Land ziehen, gibt es nur wenige. Deshalb ist es natürlich nicht leicht, so eine Schule zu durchlaufen.

71. Viel leichter ist es jenen Schülern gefallen, die schon früher gefolgt sind, denn da gab es diese Gelegenheiten jeden Tag, es gab sie immer und in allem.

72. Heute aber, wie Ich euch schon sagte, besteht die ganze Schwierigkeit darin, dass man jetzt alles so lernen muss, wie in einer Schulstunde, wie in der Klasse, wo es kein Leben gibt, sondern nur das theoretische Erkennen der Begriffe.

73. Und sie anzuwenden ist schwierig, besonders für euch, weil ihr sehr viel hört, so viel, dass alles durcheinander kommt und sehr viel vergessen wird.

74. Doch das sind eure Bedingungen ... Und wenn Gott euch diese Mission bestimmt hat, tausendmal schwieriger als die der anderen, so bedeutet das, dass ihr tausendmal mehr eure Anstrengungen erhöhen müsst,

75. Damit bei euch nicht der Begriff "Rechtfertigung" entsteht, denn der Begriff "Rechtfertigung" ist kein Begriff eines Schülers, das ist ein Begriff der Unwissenheit.

76. Natürlich, das ist nicht leicht. Das ganze Weltall weiß, dass das nicht leicht ist. Doch wenn es gegeben wurde, so bedeutet das, dass man unter diesen schwierigen Bedingungen unendlich seine Wachsamkeit mehren muss!


77. Beachtet ein sehr wichtiges Detail, ein sehr wichtiges ... Ich habe oft gesagt, dass die Zukunft des Menschen zu sehen ist, und dass auch die Stelle zu sehen ist, wo die Finsternis dem Menschen eine Grube bereiten wird, wo sie ihm den Abgrund bereiten wird, in dem er umkommen kann.

78. Wie aber kann man ihn vor diesem Verderben bewahren? Natürlich nur mit etwas, was in der Nähe des Menschen erscheinen kann: das kann ein Rat sein oder ein Zeichen, das berufen ist, den Menschen in eine andere Richtung zu lenken. Und der Mensch muss das Zeichen verstehen können.

79. Doch die eine Komplikation ist - wenn der Mensch allein ist, allein mit der Umwelt, mit seinen Brüdern und Schwestern; eine andere Komplikation ist - wenn er sich bei der Wahrheit befindet und ein Schüler ist, der versucht, diese Wahrheit zu erfassen.

80. So erkennt denn ein sehr wichtiges Geheimnis, von dem ihr natürlich schon oft Teile in Meinen Antworten an verschiedene Menschen gehört habt.

81. Wenn ihr Brot kaufen möchtet und der Lehrer sagt: 'Geht dort in diesen Laden', muss es dann zusätzliche Überlegungen darüber geben, dass dort das Brot teurer ist, dass auf der anderen Straßenseite das Brot viel billiger ist und eine bessere Kruste hat?!

82. Das aber wäre Ignoranz. Denn man könnte zwar auf der eigenen Ansicht beharren und hingehen, um das billige und scheinbar schmackhaftere Brot kaufen, doch nicht bis zum Laden kommen (z.B. wegen eines Unfalles - Anm. d. Übers.), oder nachdem man das Brot gekauft hat, nicht zurückkehren. Alles könnte sehr einfach entschieden werden.

83. Deshalb müsst ihr wissen, dass, wenn von euren Fehlern das Schicksal anderer Menschen abhängt, Ich hartnäckig sein werde, rau sein werde und euch unbedingt dazu bringe, dass ihr das tut, was Ich erwarte.

84. Doch wenn euer eigenes Schicksal davon abhängt, so werde Ich nicht hartnäckig sein, Ich werde nur leise sagen: 'Geht dorthin' - und es nicht mehr wiederholen. Danach entscheidet ihr selbst euer Schicksal.

85. Das ist die Offenbarung jener Wahrheit, dass man alles hören und erfüllen lernen muss, was für euch auftreten kann, als was es euch auch erscheinen möge - als ein Fehler oder nicht, denn es ist schwer, vieles einzuschätzen, wenn nichts passiert ist;

86. Denn, wenn ihr Meinem Wort gehorcht hättet und gegangen wäret, das teure Brot zu kaufen, es dann aber zu Hause probiert hättet und es nicht schmecken würde, so hättet ihr gesagt: 'Irgendwie haben wir hier einen Fehler gemacht, man hätte dorthin gehen sollen, wir haben doch gesagt, dass das Brot dort besser schmeckt und billiger ist.' Doch das wäre ein Gespräch in Unwissenheit darüber, was euch dort erwartet hätte.

87. Und ungewollt hättet ihr euch im Recht gefühlt und dabei das Schlimmste nicht bemerkt, nämlich, dass ihr damit offen ausdrückt, dass die Wahrheit einen Fehler gemacht hat.

88. So ist es oft: in Gesprächen und in verschiedenen Diskussionen, die sofort beginnen, ohne das zu beachten, was für euch erklingt.


89. Oft, Wadik, gibt es in deinem Charakter, du weißt das, einen gewissen Grad von Hitzköpfigkeit, eine sehr schnelle Reaktion zur Verteidigung deines Entschlusses.

90. Was auch gesagt worden ist - sehr schnell kommt es zu einer inneren Verteidigung. Das kommt nicht nur in äußeren Worten und Gesten zum Ausdruck, sondern tritt auch innerlich in Erscheinung - weshalb viele, die mit dir Kontakt haben, diese Härte bemerken.

91. Und natürlich muss man das noch lange Zeit auswurzeln. Notwendig ist das Bestreben, notwendig ist der Erfolg, notwendig sind öftere Gebete und Reue. Man braucht die Fähigkeit, das Getane mitzufühlen, es in der rechten Weise einzuschätzen, und in Gebeten zu reinigen,

92. Worüber gerade in Frankreich so viel für euch erzählt wurde: über Francisco de Paolo, über den demütigen, im Gebet versunkenen Zustand.

93. Das ist eine titanische Arbeit, doch sie ist notwendig, besonders jetzt, denn weiter beginnt ein besonderer Weg, ein besonderer.


94. In diesen Diskussionen, Wadik, tritt ungewollt so ein Aspekt in Erscheinung, wo du offensichtlich für dich nicht zulässt, dass du dich deinerseits irgendwo irren könntest, etwas falsch verstanden haben könntest.

95. Und während du hartnäckig dein Recht betont hast, hast du natürlich nicht bemerkt, wie du manchmal offen gesagt hast, dass der Lehrer etwas falsch verstehen und sich irren kann.

96. Viel, Wadik, möchte Ich nicht darüber sprechen und viele Aspekte nicht berühren, denn es ist nicht richtig, die Frage zu stellen: 'Was machen wir falsch?'

97. Weil Ich nur eines sagen könnte: dass vorerst noch gar nichts richtig gemacht worden ist.


98. Deshalb möchte Ich von jetzt an, dass ihr in der verbleibenden Woche Meines endgültigen Übergangs jene Verantwortung erkennt, die sich auf eure Schultern legen wird.

99. Denn ihr fuchtelt mit den Händen umher, doch jetzt sollt ihr wissen, dass sich in euren Händen ein Hammer befindet und die chaotischen Bewegungen so eine Auswirkung besitzen, dass jedes falsche Ausholen die Bahn des Hammers nicht irgendwohin ändert, sondern zum Kopf des Nagels, der an das Herz eures Lehrers gehalten wird.

100. Doch Ich habe euch ja bereits gesagt - jenen, die danach streben Schüler zu sein - dass dieser Schmerz unwichtig ist: Das ist - Mein Schmerz, Ich werde ihn ertragen.

101. Das Wichtigste, Meine Freude, wird darin bestehen, dass ihr bestrebt seid, jede Wahrheit, jedes Wort, jede Geste, jeden Blick und jeden Meiner Schritte zu verstehen.

102. Wenn der Lehrer bei ihnen ist, sind die Schüler berufen, von allem zu lernen, denn hier kann nicht hervorgehoben werden, wann Ich speziell zu euch spreche, wie in einer Unterrichtsstunde, und wann Ich einfach spazieren gehe, wann Ich Mich einfach umsehe.

103. In allem gibt es für euch einen Unterricht, damit ihr im Weiteren nicht jenen ähnelt, die Verrat üben, denn wenn ihr kleine Details, Krumen nicht erfüllt, werdet ihr zu jenen, die die Wahrheit verraten.

104. Verrat aber kann man nicht mit irgendwelchen kleinen oder großen Maßstäben messen, er hat ein Wesen, ein sehr bitteres ...

105. Jetzt müsst ihr erfassen ... So etwas werde Ich nicht noch einmal sagen.


106. Und natürlich habe Ich keine Möglichkeit, vieles für alle zu sagen. Darum liegt es an euch, den anderen die Wahrheit darüber vermitteln zu können, was es bedeutet, ein Schüler zu sein.

107. Jetzt sollt ihr verstehen: Früher, auf der ersten Stufe, wart ihr keine schlechten Schüler. Doch es beginnt eine neue Stufe, auf der Ich euch vorerst noch nicht als Schüler sehe, wie auch keinen anderen.

108. Jetzt beginnt das Wichtigste. Die Kunst zu lernen, ein Schüler zu sein - eine großartige Wahrheit, eine unschätzbare, von ihr hängt euer Leben ab, das Leben der Welt, das Leben der Erde, das Leben der ganzen Menschheit - der Kinder Gottes.

109. Und erneut beende Ich mit den Worten, mit denen Ich begonnen habe: Ich habe euch das nicht deshalb gesagt, um euch schwermütig und traurig zu machen, obwohl es bitter und traurig ist, sondern damit ihr die Verantwortung fühlt und den Weg so fortsetzt, wie ihr hierher gekommen seid."

 

 

 

 

 

 

 

 

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