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Vadim berichtet über die Ereignisse des Jahres 1994:   Teil 4, Kapitel 44     

Vissarion (10.10.1994)
Vissarion (10.10.1994)

    Treffen in einer Jugendanstalt ~ Maria verabschiedet sich

1. Minusinsk. Die zweite Hälfte des Oktobers 1994. Der erste Schnee verbarg die Stadt unter frischer Reinheit.

2. Es gab zwei Treffen mit dem Lehrer in Kurágino und Minusinsk und eine Menge Zusammentreffen mit Nachfolgern.

3. Und in diesen Herbsttagen wurde vom Lehrer gesagt: "Wenn Regen fällt, ist er rein. Sobald er aber die Oberfläche berührt, hört er auf, reines Wasser zu sein.

4. Wenn die Wahrheit herunterkommt, ist sie rein. Doch sobald sie den Kopf eines Menschen berührt, hört sie auf, die Wahrheit zu sein.

5. Wenn du, während du einen Schritt machst, dir schon Gedanken über den nächsten Schritt machst - dann tust du ihn nur halbherzig. Lerne es, einen festen Schritt zu tun!"


6. "Sobald ihr beginnt, euch Sorgen zu machen, wenn ihr an euren Nächsten denkt, von diesem Moment an beginnt ihr, ihm die Kraft zu nehmen.

7. Man kann seinem Nächsten nur helfen, wenn man an ihn glaubt!"


8. "Mit Worten könnt ihr das Schöne schaffen, doch nicht die Ewigkeit deuten."


9. "Schwierigkeiten entstehen dort, wo Gutes auftritt. Deshalb sammeln sich dort, wo die Wahrheit ist, alle Schwierigkeiten."


10. Und zum Lehrer kam Gena aus Tscheremschánka mit der Sorge, dass er zu wenig getan hätte im Angesicht der Bedrohung, das Leben zu verlieren.

11. "Auf dem ewigen Weg gibt es den Begriff 'viel' oder 'wenig' nicht, die Hauptsache ist, dass es in der rechten Weise gemacht wird", sagte der Lehrer.


12. "In der Hand, in eurer Handfläche, ist das Symbol des menschlichen Seins enthalten. Dieses großartige Symbol müsst ihr heutzutage erkennen lernen.

13. Die Unkenntnis dieses Symbols hat dazu geführt, dass die menschliche Zunge den ersten Platz eingenommen hat.

14. Anstelle der Hand hat sie versucht, den Raum zu erobern, vibrierend schaffte sie eine gewaltige Menge leerer, von keinem benötigter Worte, die nie einen wertvollen Nutzen gebracht haben.

15. Und nur selten hat eine weise Zunge ein-zwei Worte sagen können, die großartige Ereignisse entscheiden konnten. Weisheit hat sich immer auf einige Worte beschränken lassen."


16. "Lernt es, gute Worte zu hören, die über Geburt sprechen, über Glück und über wohlriechenden Duft.

17. Gesellt euch zu diesen Worten und ergänzt das großartige Bild mit euren guten Worten.

18. Doch gesellt euch nie zu einem Kreis der Worte, die über Unglück und Schwierigkeiten berichten - das sind lügenhafte Worte. Sie benötigen keine Gesellschaft, damit sich zu ihnen nicht noch mehr solche Phrasen gesellen.

19. Zieht diesen Schmutz auf der Erde nicht groß. Versteht es, euch rechtzeitig anzuhalten inmitten der Fülle solcher Worte.

20. Jedes eurer Worte hilft heute entweder bei der Entfaltung der Welt, oder bei ihrem Zerfall.

21. Seid wachsam mit eurem Mund, damit nicht ein Wort, ähnlich einem Wurm, aus eurem Herzen herauskriecht und sich in den Apfel des Herzens eures Nächsten hineinbeißt, denn sonst bringt dieser faule Apfel eine Menge Schmerz und Kummer. Lasst diese Würmer nicht heraus!

22. Komme immer mehr aromatischer Blütenstaub von euren Lippen!"


23. "Glaubend findet ihr Hilfe, die euch immer in jenem Moment stärken wird, wenn eure Anstrengungen nicht ausreichen, wenn sie zu Ende gehen und sich die Finger eurer Hände jeden Augenblick von dem Felsvorsprung lösen können."


24. "Weisheit kann sich nicht in einer traurigen Miene offenbaren, in der man nur selten ein Lächeln bemerken kann.

25. Funkelndes Lachen soll euch von Zeit zu Zeit überkommen. Seid fähig zu lachen, in schallendes Gelächter auszubrechen - das ist eine wunderbare Wahrheit.

26. Das ist alles in euch, und versteckt es nicht hinter euren Begriffen, die an sich falsch sind.

27. Denn jedes Nachdenken des Menschen über die Wahrheit - das ist die größte Lüge!"


28. "Erniedrigt euch nicht, wenn ihr über das Ewige nachdenkt."


29. "Jener, der arbeitet, hat keine Zeit zum Reden, weil er lebt, er singt seine Arbeit, er sehnt sich nach ihr, und es verbleibt ihm keine Zeit zum Reden."


30. "Man darf nicht viel über sein Unglück reden, sonst verwandelst du dich in dieses Unglück und wirst zum Kummer für die ganze Menschheit."


31. "Wirkliche Beruhigung kommt nur durch Reue, und nicht durch Rechtfertigung."


32. "Die besten Chancen zur Heilung bestehen nur bei jenem, der nicht nur begreift, dass er krank ist, sondern der auch begreift, was für eine Krankheit er hat."


33. "Hilfe - das ist die Fähigkeit, für den bedürftigen Menschen günstige Bedingungen zu schaffen, in denen er berufen ist, die Notwendigkeit eigener Arbeit zu verstehen."


34. Am Ersten des Monats November 1994 fuhr der Lehrer in die Taigadörfer Shárowsk, Guljáewka und Tscheremschánka, um sich mit Schülern und Anhängern zu treffen, die sich nach einem Zusammentreffen mit dem Menschensohn sehnten.

35. Und der Lehrer sagte den durstigen Herzen: "Ein Gläubiger ist jener, der das lebensspendende Nass trinkt, ohne zur Seite zu blicken;

36. Der, wenn er das Licht sieht, es ganz in sich aufnimmt, ohne Zweifel zu kennen.

37. Ein vernünftiger Entschluss schließt den Zweifel immer mit ein.

38. Glaube aber lässt kein Körnchen Zweifel zu."


39. "Es ist schlecht, wenn ihr euch voreinander verschließt. Ein geheimes Zimmer ruft immer die Versuchung hervor.

40. Seid offen voreinander, denn wenn die Lüge ans Licht gelangt, verschwindet sie und wird wieder die Dunkelheit suchen, das geheime Zimmer."


41. "Versteht es, entschlossen vorwärts zu gehen, ohne jener Gemeinheit Aufmerksamkeit zu schenken, die ringsum auftritt, unabhängig davon, ob sie Boden unter den Füßen hat oder nicht."


42. "Nehmt nicht an einem Gespräch teil, wenn es etwas Unnormales berührt, damit man sich nicht gegenüber dem Schmutzstrom öffnet, der danach trachtet, euch zu ergreifen.

43. Versucht nicht, die Finsternis zu begreifen, geratet nicht in ihre Strömung."


44. "Jener, der in seinem Kopf Wind hat, den erfasst leicht der entgegenkommende Wind."


45. "Wenn eine Rose beim Versuch, den Menschen zu bemitleiden, vertrocknet - so hilft sie keinem. Nur ihr Duft kann dem Menschen helfen."


46. "Solange ihr Angst habt, euch gegenseitig etwas direkt zu sagen, schafft ihr geheime Zimmer, wo leicht die Lüge geboren wird.

47. Wenn ihr aufrichtig zueinander seid, verlässt euch die Lüge auf der Suche nach einem neuen geheimen Zimmer.

48. Wenn ihr euch gegenseitig verdächtigt, werdet ihr euch fremd.

49. Offenbart alles voreinander offen, damit der Wurm des Zweifels sich nicht ansiedelt."


50. "Sobald ihr beginnt, aufgeregt und unruhig zu werden - nehmt ihr und gebt nicht mehr.

51. Versteht es, das Leid anzuhören und in euch dennoch das Licht zu erhalten!"


52. "Seht nicht zur Seite, dort wartet man auf euren Blick, um euch vom einzigen Pfad wegzuführen. Seht nur zur Seite des Lichts!"


53. "Drei Jahre lang habe Ich viele Worte gesagt, um euch eines Tages zu der Fähigkeit zu bringen, schweigen zu können."


54. "Wenn ihr beginnt, die Lüge in eurem Kopf hin und her gehen zu lassen, so schenkt ihr ihr Leben."


55. "Das, was der Mensch mit den Händen schafft, das ist kein Begriff von dem Werk, es ist das Werk an sich. Begriffe werden immer mit Worten ausgedrückt."


56. "Die ganze Müdigkeit ist in eurer Wahrnehmung eingeschlossen.

57. Der Mensch sorgt sich über sein Verständnis der Situation. Und das bedeutet, dass er sich um das sorgt, was es nicht gibt!"


58. "Glaube - das ist etwas, wo es nicht den geringsten Zweifel gibt,

59. Denn wenn der riesige Damm auch nur einen kleinen Riss hat, so hält er nicht, er stürzt ein."


60. "Je mehr Aufmerksamkeit zur Seite der Finsternis gerichtet ist, umso fester bindet sie sich an dich."


61. Am neuen Tag, im Gespräch mit dem Lehrer, sagte ein Mann nachdenklich: "In der Welt gibt es ein Sprichwort: Der Weg in die Hölle ist mit guten Absichten gepflastert."

62. "Die Welt ist so beschaffen, dass das Böse immer fähig ist, das Gute auszunutzen.

63. Das Gute aber ist nie fähig, das Böse auszunutzen.

64. Was also sollte man lieber lassen: das Gute, damit es das Böse nicht ausnütze, oder das Böse, damit es nie das Gute ausnütze?!" erwiderte Vissarion.


65. "Ihre Anhänger sagen, dass es hier viel Kälte unter jenen gibt, die die Wahrheit angenommen haben."

66. "Das Feuer brennt, um zu wärmen, es erwartet Durchgefrorene", sagte der Lehrer.


67. Am 6. November 1994 trat der Menschensohn in das Gewölbe der Jugendanstalt in Ust-Abakan.

68. Auf Anweisung des Ober-Offiziers waren die Jugendlichen in den Saal gekommen.

69. Der Offizier hatte diese Zusammenkunft aufrichtig für die Halbwüchsigen gewünscht und hoffte, dass das Verhältnis zwischen den Kindern und der Gemeinschaft in weiteren Treffen mit Anhängern des Lehrers aufrechterhalten werde.

70. "Ich erzähle ein Märchen, von dem euer Leben abhängen wird", sagte Vissarion.

71. Und der Lehrer erzählte ein Märchen über das All und die Geburt des Menschen, darüber, dass der Mensch heute so weit gekommen sei, schlechter als ein Tier zu sein: wilder und unvernünftiger.

72. "Ihr seid auf einen Befehl hin hierher gekommen, viele gegen ihren Willen, mancher - ohne zu wissen, wo er landen wird. Das ist eine große Schwierigkeit.

73. Doch wenn ihr euch nach dem Nass sehnt, so findet ihr es", sagte der Menschensohn.


74. Neue Tage, neue Zusammenkünfte mit Anhängern der Vollziehung und mit jenen, die diese Treffen wünschten.

75. "Alle erwarten Geschenke aus dem Handkorb der Wahrheit, und wenn die Wahrheit das Erwartete nicht schenkt, beschließen viele, dass das nicht die Wahrheit ist.

76. Viele erwarten Geschenke und nicht die Wahrheit selbst, nicht Mich selbst."


77. "Ich bin gekommen, die Ernte einzusammeln, nicht, um Körner zu säen.

78. Und Ich sammele um Mich jene, die erfüllen können."


79. "Licht kam in das Reich der Finsternis, wo jeder Stein Ohren hat, Augen hat und der Finsternis untertan ist.

80. Es ist schwierig, den Hausherrn der Finsternis in seinem Land zu besiegen."


81. Und in diesen Tagen des Spätherbstes kam es zu einem traurigen Ereignis. Maria, die bei vielen Reisen neben dem Menschensohn gewesen war, hielt Ihn nicht mehr für ihren einzigen Lehrer.

82. Bei ihrem Philosophieren über die Wahrheit und die vorsichgehenden Ereignisse, hatte Maria weiterhin auf ihren eigenen Auffassungen bestanden, die ihr teuer waren.

83. Und alles, was sie vom Lehrer hörte, hatte sie mit ihrem Verständnis von der Welt verglichen.

84. Und ihr war es schwer gefallen, viele der Worte des Menschensohnes über sie selbst und Seinen oftmaligen Wunsch, die Demut zu erreichen, anzunehmen.

85. Einmal war es aber zu einem Ausbruch gekommen, der zu einer Verurteilung der Handlungen des Lehrers und der Schüler geführt hatte. Wegen ihrer Schwäche hatten die Schüler normale Fehler begangen, obwohl sie sich doch beim Lehrer befunden hatten.

86. Und Maria hatte sich von der Wahrheit entfernt auf ihrer Suche nach Ihr. Und nun hatte sie beschlossen, nach Indien zu gehen, in den Ashram von Sathya Sai Baba.

87. Und sie verließ die Gemeinschaft zusammen mit ihrer Freundin Violetta, die Maria in dieser Handlung unterstützte.

88. Vor der Abfahrt aber kamen Maria und Violetta zu Vissarion.

89. Als erste kam Violetta herein und sprach über Liebe, die sie hier nicht angetroffen hätte.

90. Vissarion hielt den Kopf gesenkt und betrachtete eine hellblaue, durchsichtige Murmel in Seiner Hand, die Ihm ein kleiner Junge geschenkt hatte.

91. "Ist diese Murmel interessanter als ein Mensch?", fragte Violetta.

92. "Im gegebenen Moment ist sie interessanter - sie schwatzt niemals!"

93. "Weshalb bist Du dann hierher gekommen?"

94. "Um euch zu richten. Vorerst betrachte Ich euch - wie ihr es versteht, zu lügen und zu heucheln. Doch das letzte Wort - ist Mein!

95. Sehr schade, dass viele Worte über die Liebe gesprochen wurden und weiter nichts."

96. "Ein trauriges Gespräch", sagte Violetta.

97. "Es kann kein anderes sein, weil du nicht gekommen bist, um zu trinken."


98. Maria kam mit den Worten herein: "Vissarion, Du weißt ja, wie sehr ich Dich liebe!"

99. "Und deshalb fügst du Schmerz zu?!"

100. "Du weißt, dass ich immer aufrichtig handle, vom Herzen, und dass ich anders nicht leben kann!", sagte Maria.

101. "Judas war aufrichtig in seiner Handlung und wurde auf Jahrtausende verflucht."

102. (Maria:) "Wenn Du Schwierigkeiten hast, komme ich immer zu Hilfe!"

103. (Vissarion:) "Du eilst zu Hilfe und hältst in der Hand jene Peitsche, die sich auf Meinem Rücken abladen wird.

104. Wenn du die Wahrheit verstößt, greifst du zur Peitsche.

Du nimmst die Peitsche und schlägst damit, dann aber eilst du zu Hilfe."


105. Am Abend, im Gespräch mit Vadim, sagte der Lehrer: "Die Aufrichtigkeit eurer Handlungen bestimmt die Richtigkeit eures Schrittes.

106. Diese Aufrichtigkeit aber tritt immer auf der Grundlage der bestehenden inneren Welt des Menschen in Erscheinung.

107. Die natürliche Entwicklung und die Veränderung der inneren Welt des Menschen geht aufgrund seiner eigenen Anstrengungen vonstatten, die er den Errungenschaften seiner eigenen Schritte hinzufügt und dem Bestreben, die gesehenen Fehler zu berichtigen.

108. In einem besonderen Zeitabschnitt, wenn der natürliche Verlauf des menschlichen Seins nicht fähig ist, sich auf die nächste, höhere Stufe zu erheben, wird dem Menschen die Möglichkeit gegeben, mit der Wahrheit in Berührung zu kommen, Die berufen ist, den Prozess der Veränderung der inneren Welt des Menschen wesentlich zu beschleunigen.

109. Und jeder, der Sie mit seinem Herzen schaut, ist berufen, das Geheimnis einer Aufrichtigkeit anderen Charakters zu erkennen.

110. Das ist die Aufrichtigkeit in dem Bestreben, sich so vollständig wie möglich zu verändern in Übereinstimmung mit der vom Herzen wahrgenommenen Wahrheit,

111. Wenn der Mensch entschlossen danach trachtet, alle Anhänglichkeit an seine vergangenen Verstandeserrungenschaften zu verwerfen, und entschlossen danach strebt, vollständig das auf ihn Zukommende zu verschlingen.

112. Nur dank eines ähnlichen Sakraments tritt der gläubige Mensch in Erscheinung, der die Fähigkeit bekommen hat, den beschleunigten Prozess seiner Veränderung hin zur Vervollkommnung gut zu überstehen."

 

 

 

 

 

 

 

 

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